Im voll besetzten Postauto geht es heute ab der Haltestelle Lenk Krummenbach zur Iffigenalp. Wir erleben eine abenteuerliche und unterhaltsame Fahrt mit Tourguide, der uns über Geschichtliches und Landschaftliches dieses abgelegenen Fleckchens Erde aufklärt. Der Chauffeur meistert in Zentimeterarbeit eine enge Kurve nach der anderen, während die Fahrgäste hautnah den gewaltigen Iffigfall neben sich und die tiefen Schluchten unter sich erleben. Menschen mit schwachem Nervenkostüm meiden besser die Fensterplätze, sofern möglich 😄, um sich die rund 600 Höhenmeter hinauf transportieren zu lassen 😉.

Berghaus Iffigenalp
Im heimeligen Berghaus Iffigenalp gönnen wir uns einen Kaffee vor der rund 4,5-stündigen Rundwanderung zum Iffigsee und Iffighore. Die Speisekarte ist verlockend und die Herbstgerichte mit Vegi-Varianten haben es mir angetan. Auch das Birchermüesli, das neben uns serviert wird, „gluschtet“ mich enorm. Doch erst einmal liegen rund 11 Kilometer und 870 Auf- und Abstiegsmeter vor uns.

Wanderung
Hier ist alles Iffig… 😅 Ab der Iffigenalp (1584) geht es meist auf steinigem Weg dem Iffigbach entlang. Am tiefblauen Iffigsee (2065) lässt es sich gut picknicken und den Fischern und Wanderern zusehen. Einige gehen in Richtung Wildhornhütte, andere zum Tungelpass, um ins Lauenental zu gelangen. Wir hingegen steigen steil hoch zum Iffighore (2378), das uns eine sensationelle Aussicht beschert ins Simmental, Saanenland und in die Berner und Westschweizer Voralpen. Auf dem grasigen Gipfelkamm ruhen wir uns aus bevor wir über den Hohberg allmählich wieder talwärts wandern. Die Landschaft hier mit ihren Lerchen, Birken, alten Fichten, Heidelbeer- und Wachholderbüschen sowie den Alpenblumen begeistert uns – auch ohne herbstliche Farbenpracht. Dafür war der September definitiv zu warm.
Volle Konzentration erfordert der steile, steinige und exponierte Abstieg vom Hohberg (1934) ins Groppi (1740). Doch bald ist dieser anspruchsvollere Abschnitt überwunden. Das Auslaufen auf dem bekannten Weg dem Iffigbach entlang bis zum Berghaus Iffigalp zieht sich dahin. Eine lohnenswerte und überaus abwechslungsreiche Wanderung liegt hinter uns.

Finale
Leider wird nichts aus einer erfrischenden Einkehr mit etwas Feinem zur Stärkung im Berghaus Iffigenalp. Ein Grund um zurückzukommen, um es nachzuholen!
Wir stürzen uns sogleich auf das Postauto, weil nur jede Stunde eines fährt. Übervoll mit schwitzenden Touristen und ohne Klimaanlage ist es fast unerträglich heiss und stickig/stinkig. Die Kurven werden haarscharf aber bravurös gemeistert und zur Steigerung der Spannung kommen noch ein paar Ausweichmanöver dazu. Zum Abschied gibt es noch ein herzliches Winken 👋 und ein verschmitztes Lachen des Postauto-Chauffeurs 😁.


Karte

Iffigenhore-Tour geplant auf Schweiz Mobil